Fleisch ist mein Gemüse

Vom Wert des Fleisches Dass diese plakative Überschrift provoziert, ist klar. Dieser Beitrag soll aber keine Grundsatzdiskussion für oder wider den Fleischverzehr sein, denn er ist müßig: die einen mögen Fleisch und die anderen nicht, jeder hat sein eigenen Argumente und so sollte es gegenseitig respektiert werden.   Unstrittig jedoch sind die ernährungsphysiologischen Tatsachen: Fleisch enthält wenig Natrium und ist daher für eine natriumarme Diät geeignet. Fleisch gehört zu den besten Kaliumquellen die wir besitzen. Kalium ist wichtig für die Aufrechterhaltung des osmotischen Druckes in den Körperzellen sowie für unseren Eiweiß- und Muskelstoffwechsel. Fleisch enthält relativ wenig Calcium. Tierisches…

Vom Wert des Fleisches

Dass diese plakative Überschrift provoziert, ist klar. Dieser Beitrag soll aber keine Grundsatzdiskussion für oder wider den Fleischverzehr sein, denn er ist müßig: die einen mögen Fleisch und die anderen nicht, jeder hat sein eigenen Argumente und so sollte es gegenseitig respektiert werden.

 
Unstrittig jedoch sind die ernährungsphysiologischen Tatsachen:
  • Fleisch enthält wenig Natrium und ist daher für eine natriumarme Diät geeignet.
  • Fleisch gehört zu den besten Kaliumquellen die wir besitzen. Kalium ist wichtig für die Aufrechterhaltung des osmotischen Druckes in den Körperzellen sowie für unseren Eiweiß- und Muskelstoffwechsel.
  • Fleisch enthält relativ wenig Calcium. Tierisches Calcium kann vom Menschen jedoch besser aufgenommen werden und ist ein wichtiger Baustoff für Knochen und Zähne, ist unerlässlich für die Blutgerinnung und wirkt auf die Aktivität von Nerven und Muskeln
  • Fleisch und vor allem die Innereien gehören mit zu den besten Phosphorquellen unserer Nahrung. Phosphate sind ein wichtiger Bestandteil unserer Knochen und Zähnen, sind lebensnotwendig für die Energieübertragung im Zellstoffwechsel und sind somit bei der Muskel- und Gehirntätigkeit beteiligt
  • Fleisch enthält mehr Eisen als tief gefrorener Spinat. Eisen befördert Sauerstoff zu den einzelnen Zellen. Tierisches Eisen kann wesentlich besser aufgenommen werden, als pflanzliches.
  • Fleisch ist hervorragend geeignet, unseren Zinkbedarf zu decken. Zink ist unentbehrlich für viele Enzyme sowie für die Bildung des Hormons Insulin.
  • Vitamin A kommt vor allem in tierischen Lebensmitteln vor. Mangel an Vitamin A führt zu Wachstumsstörungen, Hautschäden, Nachtblindheit und erhöhter Infektionsanfälligkeit.
  • Cobalamin (B12) kommt wirklich nur von Tieren. Dieses Vitamin ist wesentlich zur Produktion der roten Blutkörperchen und für die Versorgung der Nervenzellen. Das Argument, B12 könne auch aus Sauerkraut und anderen milchsauren Gemüsesorten bezogen werden, ist nicht ganz aufrichtig, denn das klappt nur, wenn man ein bisschen „schmutzig“ arbeitet, so dass neben Milchsäurebakterien auch andere Mikroorganismen mitwirken. Generell gilt jedenfalls, dass völlig pflanzliche Kost immer die Gefahr des B12-Mangels mit sich bringt.
(Diesen Hinweis verdanke ich dem aufmerksamen Leser Wolfgang Hack aus Münster)
  • Fleisch enthält reichlich B-Vitamine. Fleisch aller Schlachttiere weist gegenüber Obst und Roggenbrot einen deutlich höheren Gehalt an Thiamin, Riboflavin und Niacin auf. Besonders vitaminreich sind die Innereien und Schweinefleisch.
  • Tierische Eiweiße sind biologisch wertvoller als pflanzliche Eiweiße, da sie einen höheren Gehalt an essentiellen Aminosäuren in einem dem menschlichen Körper entsprechendem Verhältnis aufweisen. Eiweiß, ist der wichtigste Bestandteil unserer Nahrung. Eiweiß wird zum Aufbau und zur Erhaltung einer jeden einzelnen Körperzelle benötigt. Es wird in unserem Körper nicht selbst hergestellt und muss ihm daher mit der Nahrung zugeführt werden.
  • Der menschliche Organismus benötigt Cholesterine zur Bildung von Gallensäuren und zum Aufbau von Zellmembranen und Hormonen. Eine wichtige Rolle spielen die Cholesterine auch beim Fett- und Kohlenhydratabbau. Diese Cholesterine kommen nur in tierischen Lebensmitteln vor.
  • Vitamin K findet man in Leberfett. Dieses stabile Vitamin ist beteiligt am Knochenstoffwechsel, an der Blutgerinnung, am Zellwachstum und reduziert die Verkalkung von Blutgefäßen.
Unstrittig ist natürlich auch, dass übermäßiger Fleischverzehr auch Risiken birgt. Das gilt aber gleichermaßen für Tomaten. Es ist alles eine Frage des richtigen Maßes und der Qualität.
 
Gutes Fleisch erkennen Sie an seiner Festigkeit, an seiner Marmorierung, an seiner hellroten, kräftigen Farbe, an einem „gesunden“ Aussehen und daran, dass es in der Auslage nicht saftet. Sehen Sie sich das Fleisch an, sprechen Sie mit dem Metzger, schauen Sie, ob er Ahnung hat und ob er sein Fleisch „liebt“. Wenn Sie solcherart überzeugt sind, kaufen Sie das Fleisch.
 
Wer jedoch erwartet, mit bis zur Unkenntlichkeit mariniertem Grillfleisch vom Discounter für 3,50 Euro seinem Körper etwas Gutes anzutun, ist auf dem Holzweg und schlichtweg ignorant.
 
Kurzum: Gutes und gesundes Fleisch in Maßen genossen, ist ein Labsal für unseren Körper. Billige Völlerei macht uns krank. Nicht nur körperlich…

Sven Dörge