Russell van Kraayenburg

Wer ist Russell van Kraayenburg? Keine Ahnung. Russel ist jung, Texaner, und er hat ein Buch über Hot Dogs geschrieben. Mich hat das Buch etwas irritiert. Bis ich gemerkt habe: Es ist gar nicht mal schlecht.
Eigentlich sogar ziemlich gut.

Der Fehler lag bei mir, denn ich habe versucht, dieses Buch mit den Maßstäben eines gewöhnlichen Kochbuchs
zu lesen, aber das darf man nicht. Russell van Kraayenburg wirkt äußerst sympathisch, hat aber auch etwas
von einem Nerd und ist damit ein recht typischer Vertreter seiner Generation. In Russell’s Buch stimmen einige
Dinge nicht und andere passen nicht recht zusammen, am Ende ist das aber irgendwie auch alles nicht schlimm,
denn am Ende wird alles gut. Irgendwie. So ticken junge Menschen heutzutage wahrscheinlich.
Das kann nerven, aber meine Eltern waren auch von mir genervt.

Hot Dogs sind ja so kompliziert nicht, als dass sie am Ende nicht doch gelingen würden. Irgendwie.
Deshalb kann man die Eingangstexte durchaus vergnüglich und interessiert lesen, ohne dabei einen
für das Gelingen notwendigen Wissenszuwachs zu erwarten.

Dann folgen knapp 50 Hot-Dog-Rezepte aus aller Herren Länder, so auch eines aus Thüringen,
die all samt interessant, gut beschrieben und mit vielen, teils witzigen Erklärungen versehen sind.
Dazu diverse Rezepte zum Selbermachen der Buns, Zutaten & Saucen, so dass man einige Zeit brauchen wird,
um all diese Hot Dogs auch selbst einmal auszuprobieren.

Hot Dogs von Russell van Kraayenburg ist ein tolles Buch mit hohem Nutzwert für junge Leute.
Aber auch für deren Eltern.

 

Edition Fackelträger, 2015
176 Seiten, gebunden
ISBN 978-3771646158
19,99 Euro