Die Feuerröstung von Fleisch war tatsächlich die erste Zubereitungsmethode von Lebensmitteln – aber was nützt uns diese Behauptung? Haben wir deshalb mehr Erfahrungen am Grill?
Könnten man vermelden, dass bereits Vater & Großvater gewerbliche Grillmeister waren, wäre das etwas anderes, aber dass Höhlenmenschen vor einer Million Jahren Hasen & Hirsche über ein Feuer gehängt haben, ist eine nette allgemeinbildende Information ohne jeden Belang für unser Tun am Grill.
Unsere Höhlen bewohnenden Vorfahren zogen die Feuerröstung dem Rohverzehr allein deshalb vor, weil geröstetes Fleisch bekömmlicher, haltbarer und vor allem energiereicher war als rohes – alles andere ist Romantik.
Hinzu kommt ein weiterer ganz pragmatischer Grund: Es gab seinerzeit noch keine Gefäße zum Kochen! Die wurden erst Hundertausende Jahre später erfunden und bestimmten dann zunehmend das Zubereiten von Lebensmitteln. Wenn also etwas eine Tausende Jahre lange Tradition besitzt, dann das Kochen. Das Kochen hat sich gegen die Feuerröstung durchgesetzt, weil Wasser ein besserer Wärmeleiter als Luft ist und weil Kochgefäße eine größere Zubereitungsvielfalt zuließen, als Fleisch am Knüppel.
Der Grill als massenhaft eingesetztes Gerät, existiert tatsächlich erst seit der Mitte des letzten Jahrhunderts – Mitte der Fünfziger Jahre sägte George Stephen eine Seeboje in zwei Hälften und baute daraus einen Grill – den Prototypen der heute weltbekannten Weber-Kugel. Das war die Geburtsstunde des modernen Barbecues. Parallel dazu kamen die ersten Barbecue-Smoker auf den (Gastronomie-)Markt – die heute gängigen Modelle, auch wenn sie aussehen, als hätten sie bereits den großen Rindertreck durch den weiten Westen mitgemacht, kamen sogar erst Mitte der Achtziger.