Seit einigen Jahren werben namhafte Restaurants, beispielsweise in Ney York & in der Schweiz damit,
ihre Steaks bei 800° zu grillieren. Auch einige Grillhersteller bieten spezielle Infrarotbrenner in ihren Geräten an,
um damit zusätzliche Kaufanreize zu schaffen. Werbetechnisch machen sie sich damit die Problematik vieler Gasgrills
zunutze, dass es trotz hoher Ausgangsleistung der Brenner nicht immer ganz einfach ist,
Steaks so wie auf dem Kohlegrill anzubraten, weil die Gasflammen sehr schnell an Temperatur verlieren.
Aber macht das Braten mit 800°C Sinn? Ich meine: Sinnvolle Vorteile lassen sich aus dieser Temperatur nicht erzielen,
dafür jedoch deutliche Nachteile: Das Fleisch entwickelt selbst bei kurzen Anbratzeiten und erfahrenem Handling
zu deutliche & zu intensive Röstaromen, wobei es gleichzeitig in den Randzonen sehr deutlich an Saftigkeit verliert.
Deshalb betrachte ich das Hochtemperaturgrillen als zeitweilige Zeitgeisterscheinung, die selbstverständlich
ihre Anhänger findet, diese bei der nächsten Mode aber auch wieder verlieren wird.
Aber kommen wir zurück zum normalen Leben. Auch an unseren heimischen Grillgeräten besteht ein intensives
Bestreben zum Hochtemperaturgrillieren. Diesen „Normalfall“ kennen Sie natürlich: Kohle unten, Fleisch oben,
los geht’s. Bei dieser Methode erreicht die Glut Temperaturen zwischen 400°C .. 800°C,
mitunter bei etwas Wind & offenem Grill, sogar bis zu 1.000°C. Deshalb Freunde: Runter mit der Temperatur!